Aktuelles

Dokumentation zur Pastoralwerkstatt der Dekanate Hellweg und Lippstadt-Rüthen

Weniger klagen, mehr hoffen, mehr wagen: Pastoralwerkstatt setzt Zeichen für 175.000 Katholikinnen und Katholiken der Dekanate Hellweg und Lippstadt-Rüthen

Trotz aller Krisen setzten sich 150 Teilnehmende mit dem Thema Zukunft der katholischen Kirche im Bildungszentrum Haus Düsse in Bad Sassendorf auseinander. Die Versammlung von Ehrenamtlichen und hauptamtlich Beschäftigten vertraten schließlich die Interessen von 175.328 Katholikinnen und Katholiken.

Für die Veranstalter und seinen Kollegen Dechant Propst Dietmar Röttger begrüßte Dechant Thomas Wulf die Anwesenden mit dem Hinweis auf die turbulenten Zeiten für Erzbistum und Weltkirche. Der Seelsorger verwies auf die Dringlichkeit einer Neuorientierung: „Abwarten ist auch für die katholische Kirche nicht mehr angesagt!“

Gekonnt moderierten die Tagung die Dekanatsreferentinnen Michaela Labudda, Silke Gehrken, und Nicole Heimlich. Wie wichtig das Treffen einzuschätzen ist, belegte die Anwesenheit der Bistumsleitung: Kurzfristig erkrankt wurde Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck per Videokonferenz zugeschaltet. Sein Stellvertreter Prälat Thomas Dornseifer war vor Ort. Dekanatsreferentin Gehrken freute sich über die große Resonanz und stellte fest, dass beiden Dekanate, Haupt- und Ehrenamtliche im Publikum jeweils zur Hälfte vertreten waren.

Besonders glücklich waren die Höhepunkte „sauerländischen“ Humors, die mit den kurzen, aber intensiven Auftritten der Kabarettistin Anja Geuecke (Hettwich vom Himmelsberg) verbunden waren. Sie scheute sich nicht, auch die „hohen Herren im weißen Kragen“ vorzuführen: „Warum sind hier heute so viele? Gibt es eine Prämie?“

Ebenfalls aus dem Paderborner Generalvikariat waren Markus Freckmann, Dr. Annegret Meyer und Stephan Lange als Leitungs-Team für den „Diözesanen Weg 2030+“, der Reformbewegung zur inneren Erneuerung des Bistums, in das Tagungszentrum gekommen. Dabei geht es um keine passive Bewahrung des Glaubens, denn Jesus hat sich den Menschen immer zugewandt. Im Mittelpunkt des diözesanen Weges stehen Motivation, christliche Werte sowie gesellschaftliches Engagement und aktive Verantwortungsübernahme.

In einer moderierte Talkrunde stellten Laien der Bistumsleitung auch kritische Fragen: Was bringen uns drei Jahrzehnte Diözesaner Weg und 500 Seiten Texte? Geht der Reformprozess mit einem neuen Bischof überhaupt weiter? Digital erläuterte Dr. Bredeck, das viele Seiten für die vielen Menschen stehen, die noch an die Zukunft der Kirche glauben: „Die Texte bieten viele Anregungen, die umgesetzt werden. Es ist eher die Frage an uns, wie können wir sicherstellen, dass aus Reformanstößen und Impulsen Praxis wird? Prälat Dornseifer unterstrich, dass „Vakanzzeit keine Stillstandszeit“ ist: „ Der Wille zum Experiment ist da. Bei der sinkenden Zahl der Priester, sind die einzigen Alternativen: Pastoral-, Gemeindereferenten und das Ehrenamt. Hier muss das Erzbistum neue Strukturen schaffen.“

Regen Zuspruch fanden die zahlreichen Workshops mit gut gewählten Referierenden und Inhalten. Aktuelle Themen waren wie z.B. Sozialraumorientierung, Ehrenamtsförderung, Qualitätssicherung durch Feedbackkultur, Diversität & Anti-Diskriminierung oder auch der Workshop: „Der Synodale Weg und die Folgen – Nach Abschluss des Synodalen Weges kommt die spannende Phase der Umsetzung.“

Später ging es dann um  Austausch und erste Umsetzungsideen in regionalen Gruppen. Dekanatsreferentin Nicole Heimlich fasste zusammen: „Viele neue Ideen sind kommentiert und diskutiert worden, vom Projekt Kirche am See, bis hin zum Einsatz eines Ehrenamtskoordinators.“   `

In der Schlussmoderation wünschte sich Michaela Labudda: „Wir nehmen viele neue Ideen und Impulse mit nach Hause. Wir machen mit und machen weiter.“ Als vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken nominierte Vertreterin bei „Synodalen Weg“ verwies sie auf  die kommende, vierte Frauenkonferenz am 29. April 2023 in der Ursulinenschule in Werl: „Was bringt der Synodale Weg für die Geschlechtergerechtigkeit?“

Prälat Dornseifer freute sich über große Offenheit bei den Diskussionen: „Dialog, ehrlicher Austausch und wertschätzende Feedback-Kultur sind Möglichkeiten, in die Zukunft zu gehen.“

 

 

 

 

 

Dokumentationen als PDF-Datei >>> hier