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Ein Nachmittag im Zeichen der Solidarität mit der Ukraine

Pastoraler Raum Soest                      .

„Helfen Sie uns, damit wir helfen können!“ – Diesen Appell richteten Natalya Franz und Ralf Link an ihre interessierte Zuhörerschaft. Im evangelischen Gemeindezentrum von Körbecke hatte sich ein beachtlicher Kreis von Menschen verschiedenen Alters zusammengefunden, um den beiden Referenten ihr Ohr zu leihen. Besonders war an diesem Nachmittag aber vor allem, dass sich Landsleute aus der Ukraine und Einheimische aus der näheren Umgebung begegnen konnten. Anlass war die Vorstellung der Arbeit von Dovira Help Foundation, einem gemeinnützigen Verein, der die Menschen im Kriegsgebiet unterstützt.

Eine der Aktionen ist vielen Mitgliedern des Pastoralen Raumes Soest bereits seit Monaten vertraut: die Sammlung von Kerzen / Wachsresten für die Büchsenlichter. In einer Power-Point-Präsentation wurde nun deutlich, was es genau damit auf sich hat:  Aus dem Wachs werden Kochgelegenheiten fabriziert, die gleichzeitig auch Wärmequelle in den Orten sind, die von der Stromversorgung (mehr oder weniger) abgeschnitten sind. Die Dosenkerzen sind in erster Linie das Werk der ukrainischen Frauen, die diese in den letzten Wochen immer noch technisch weiterentwickelt haben.

Mittlerweile konnten durch Vereinsmitglieder in den vergangenen Monaten 105 Tonnen per LKW und Sprinter transportiert werden, aus dem Kreis Soest waren es bislang allein beachtliche 1,5 Tonnen. Nach wie vor – denn der Wachs ist dort ein Luxusgut – stehen deshalb in den Kirchen des Pastoralen Raumes Soest Behälter, worin die Kerzen / Kerzenreste gesammelt werden. Neben diesem Projekt wird zudem innerhalb Deutschlands adaptive Kleidung genäht – dabei handelt es sich um Kleiderstücke, die den Bedürfnissen von Behinderten, Verletzten und Bettlägerigen angepasst sind. Ebenfalls organisieren die Ehrenamtlichen die Beförderung von medizinischen Hilfsgütern. Nähere Informationen, u.a. wie die Arbeit unterstützt werden könnte, welche Materialien benötigt werden, in welcher Form Geld gegeben werden kann, finden sich hier: https://www.dovira-help.de/.

Neben dem gebündeltem und anschaulichen Fachvortag, der in deutscher und ukrainischer Sprache abgehalten wurde, erhielten die Teilnehmer noch in anderer Form einen Einblick in die Kultur der vom Krieg gebeutelten Region. In landestypischer Tracht wurden Volkslieder von einer Frauengruppe vorgetragen, die anwesenden Ukrainer stimmten schnell in die ihnen vertrauten Weisen ein. Zudem wurden alle Gäste des Nachmittags mit ukrainischen Spezialitäten verwöhnt.

Ein weiteres Highlight war der Auftritt einer Mädchen-Tanzgruppe von jungen Ukrainerinnen, die z.T. erst wenige Monate in Deutschland leben. Nach Vortrag, Kulturprogramm und Austausch nutzten viele Besucher auch noch den Besuch des kleinen Standes im Foyer, an dem es einige selbsthergestellte Artikel zu kaufen gab. „Mein ukrainisches Blut erlaubt es im Moment nicht, still zu sitzen und zu warten, wenn andere Menschen in Not sind. Es ist Zeit, etwas zu tun!“ – Mit diesen Worten fasst Natalya Franz den Grund für ihr Engagement zusammen, eine Arbeit, die den Zuhörerkreis nicht unbeeindruckt hinterließ.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

    

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

©Pastoraler Raum Soest