Archiv

Auf dem Weg zu einer synodaleren Kirche

Auf dem Weg zu einer synodaleren Kirche

Delegation des Erzbistums Paderborn blickt positiv auf den Ad-limina-Besuch in Rom zurück

Paderborn (pdp). Nach dem fünftägigen Ad-limina-Besuch der deutschen katholischen (Erz-)Bischöfe in Rom blickt die Delegation des Erzbistums Paderborn dankbar auf die Tage an den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus sowie auf die vielen Begegnungen und Gespräche in der Ewigen Stadt zurück. Aus Paderborn auf den Weg gemacht hatten sich zusammen mit Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck die Weihbischöfe Matthias König, Dr. Dominicus Meier OSB und Josef Holtkotte.

„Wir sind dankbar für die gemeinsamen Tage“, fassen die vier Beteiligten aus dem Erzbistum Paderborn am Ad-limina-Besuch ihre Eindrücke rückblickend zusammen. Bei den Begegnungen mit Papst Franziskus und der Römischen Kurie seien „die Belange und Bedürfnisse der katholischen Kirche in Deutschland auf klare Weise“ zur Sprache gekommen, erklärten sie am Mittwoch, 23. November, in einer Stellungnahme. Die meisten Dikasterien hätten in ihrer Botschaft an die deutschen Bischöfe darauf Bezug genommen.

Intensives Programm und ein großes Thema

Im Mittelpunkt des fünftägigen Ad-limina-Besuchs der Deutschen Bischofskonferenz in Rom stand die gemeinsame Feier der Eucharistie an den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus sowie in den Basiliken Santa Maria Maggiore und San Giovanni in Laterano. Hinzu kamen elf Begegnungen mit den Dikasterien der römischen Kurie und dem vatikanischen Staatssekretariat, die Audienz mit Papst Franziskus in der Sala Clementina des Apostolischen Palastes und ein interdikasterielles Gespräch zum Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland, das Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin moderierte.

Zentrales Thema dieser Tage war die Frage nach einer synodalen Kirche. Papst Franziskus habe erneut auf seinen Brief „an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“ vom 29. Juni 2019 hingewiesen, berichtet die Delegation. Zudem habe der Papst von den Spannungen gesprochen, die zu einer synodalen Kirche dazugehörten. Sie müssten ausgehalten und in „Harmonie“ gebracht werden, was aus Sicht des Papstes keine leichte Aufgabe sei.

Viele wichtige Hinweise für das Verständnis einer synodalen Kirche fänden sich zudem im mittlerweile vorliegenden Arbeitsdokument „Mach den Raum deines Zeltes weit“. Es entstand für die kontinentale Phase der Weltsynode, die im Frühjahr 2023 ansteht. Das Dokument solle auch im Erzbistum Paderborn bekannter werden, auch weil es Anhaltspunkte zu der Frage enthalte, die Papst Franziskus den deutschen Bischöfen bei der Audienz mit auf den Weg gab: „Was fehlt unserer Ortskirche? Was fehlt also im Erzbistum Paderborn, um eine synodale Kirche zu sein?“

Tiefer verstehen, was Synodalität bedeutet

Die Paderborner Delegation sieht die bisherige Linie des Erzbistums Paderborn durch die interdikasteriellen Gespräche bestätigt. Es sei deutlich geworden, „dass die bisherigen und künftigen Ergebnisse des Synodalen Weges in den synodalen Prozess der Weltkirche eingebracht werden sollen.“ Zugleich hätten die Vertreter der Kurie theologische und praktische Hinweise gegeben, die in die nächste Synodalversammlung im März 2023 einfließen sollten. „An der Versammlung des Synodalen Weges werden wir teilnehmen. Für die dann nötigen folgenden Schritte, die mit dem neuen Paderborner Erzbischof gegangen werden können, bleiben das Zukunftsbild von 2014 und das Zielbild 2030+ wertvolle Bezugspunkte unseres diözesanen Weges zu einer synodaleren Ortskirche“, heißt es in der Stellungnahme.

Auf der Grundlage des Ad-limina-Besuches gelte es nun, auf dem weiteren Weg der Bistumsentwicklung „tiefer zu verstehen und erfahrbar werden zu lassen, was Synodalität bedeutet – im Miteinander der vielen Berufungen, der verschiedenen Dienste und Ämter, im Miteinander von so vielen unterschiedlichen Menschen, wie sie sich im Erzbistum Paderborn engagieren“. Zentral werde es sein, eine synodale Art und Weise der Amtsausübung als Diakon, Priester und Bischof und der Tätigkeit als hauptberuflich in der Pastoral wirkende Person zu finden. „In den kommenden Monaten der Sedisvakanz werden wir uns dafür einsetzen, dass das Erzbistum Paderborn sich mit der Weltkirche auf den Weg begibt, eine synodalere Ortskirche zu werden.“

„Visitatio ad limina Apostolorum“

Der jetzige Ad-limina-Besuch der deutschen katholischen (Erz-)Bischöfe in Rom fand vom 14. bis 18. November 2022 statt. An ihm nahmen 63 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz teil. „Visitatio ad limina Apostolorum“ (dt. „Besuch an den Schwellen der Apostelgräber“) lautet der offizielle Ausdruck für den regelmäßigen Besuch der (Erz-)Bischöfe an den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus in Rom. Zum Ablauf gehören die Vorlage eines Berichts über jede (Erz-)Diözese, eine Audienz beim Papst sowie Begegnungen zum Austausch mit der Römischen Kurie. Der letzte Ad-limina-Besuch der (Erz-)Bischöfe aus Deutschland fand 2015 statt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Blicken positiv auf den Ad-limina-Besuch in Rom zurück: (v.l.n.r.) Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck mit den Weihbischöfen Dr. Dominicus Meier OSB, Matthias König und Josef Holtkotte. | Foto: Erzbistum Paderborn