Liebe Freunde und Interessierte der Kirchenmusik in der Liebfrauenkirche Hamm,
es ist an sich keine große Leistung, drei Jahrzehnte an einem Ort zu sein, die Zeit zieht ihre Bahnen ohne unser Zutun. Vielmehr mag es eine Gefahr bergen, denn Veränderungen oder Innovationen werden nicht einfacher, wenn Tätigkeiten durch Wiederholungen oder Routine zur Gewohnheit werden. Wie dem auch sein mag, seit 30 Jahren bin ich nun an der Liebfrauenkirche tätig, bald darauf zusätzlich als Dekanatskirchenmusiker für das Dekanat Hellweg, später folgte dann noch die Berufung als Beauftragter für den Orgelbau in der Erzdiözese Paderborn. Soweit die Zahlen. Grund zurückzublicken gibt es dadurch kaum, denn es geht ja weiter und das schönste Werk ist ja bekanntlich das, was neu und aktuell auf dem Notenständer liegt - vor allem, wenn es von Bach ist…
Aber Grund genug doch, einige Kontakte zu pflegen und einige Menschen einzuladen, die man zu selten sieht und die man eine Zeit lang musikalisch begleitet hat. Aus diesem Grund werden die Orgelmessen dieses Jahres ausschließlich von meinen ehemaligen Schülern und Studenten musikalisch gestaltet, was für mich eine große Freude ist. Etwa eine Hundertschaft dürfte es sein, die in dieser Zeit von meinen Kollegen und mir durch den C-Kurs unserer Region ausgebildet worden sind und seitdem weiter kirchenmusikalisch tätig sind.
So bringt uns Musik wie jede Form von Kunst, Kultur und Bildung in Kontakt: mit uns, mit anderen, mit dem Schaffenden, mit dem Schöpfer und ist damit viel mehr als nur Unterhaltung, nämlich Menschen-, Herzens- und Seelenbildung. Das in alten, bewährten Werken weiterzugeben und in neuen Formen zu entdecken, das möchten wir mit den Musikern, Ensembles und den wunderbaren Instrumenten bei uns in der Liebfrauenkirche weiter pflegen. Seien Sie dazu herzlich eingeladen!
Bleiben wir in Kontakt, miteinander, mit anderen, mit sich selbst, mit Gott - und bleiben wir gemeinsam unterwegs.
Ihr Johannes Krutmann